Zur Vorgeschichte des internationalen Franz Fühmann Freundeskreises 1958: Franz Fühmann, müde des Kulturbetriebes und Treibens in Berlin, sucht nach einem Refugium im Ländlichen, wo er zur ungestörten Arbeit und Ruhe kommen will. Er sucht auch im kleinen Landstädtchen Märkisch Buchholz, etwa 60 km südöstlich vor den Toren Berlins gelegen, und findet dort eine Garage mit Häuschen, die ihm für die kommenden 26 Jahre Domizil werden. Hier stellt er die letzten Gedichte aus seiner Feder zur Veröffentlichung zusammen, es entstehen Nachdichtungen aus dem Ungarischen und Tschechischen, Essays, die Endfassung des Buches „Zweiundzwanzig Tage oder die Hälfte des Lebens“, Neuerzählungen mythischer Stoffe: Bücher wie „Prometheus“. Bücher, die in glücklicher Fügung in den 1970er Jahren gemeinsam mit der Lehrerin des Ortes, Irmgard Pöche, an der alten Schule des Ortes in ihrer Wirkung auf die Kinder ‚getestet’ werden. Dazu kommt der Schriftsteller in den Deutschunterricht der Studienrätin und erarbeitet die wirksamen Änderungen seiner Texte in Lesungen und Gesprächen mit den Kindern. 1984, nach dem Krebstod des Schriftstellers an der Charité zu Berlin, erinnert zunächst nur das Grab Fühmanns an seine Anwesenheit in dem Ort. In den kommenden Jahren arbeitet Irmgard Pöche unermüdlich daran, hier eine Erinnerungskultur zu verorten. Zu Beginn der 1990er Jahre erhält sie bestärkende Unterstützung durch Menschen, die sich dem Werk Fühmanns verbunden wissen, ein erster Fühmann Freundeskreis bildet sich in Märkisch Buchholz und Berlin, ohne dass sich dieser zunächst so benennt. |
Grab Franz Fühmanns in Märkisch Buchholz Franz Fühmann Schule zu Märkisch Buchholz Irngard Pöche (1931 - 2013) Die erste Begegnungsstätte auf dem Schulgelände |